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Das Schweizerhochdeutsch – der feine Unterschied

Die sprachlichen Besonderheiten des Schweizerdeutschen kennen wir nicht erst seit der Werbung über die weltberühmten Kräuterbonbons. Doch haben die Schweizer auch eigene grammatikalische Regeln in petto? Und was genau hat die gute alte Schreibmaschine mit der Schweizer Schriftsprache tun?

Ob „der Butter“ oder „die Pärke“: Was vielleicht nach Versprechern klingt, erweist sich bald als echte grammatikalische Eigenart. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Regeln der Schweizer Sprache vor.

Die Nähe zu den Nachbarn

Zunächst fällt natürlich die lokale Nähe zu Frankreich und Italien auf. Diese hat sich auch auf die Sprache der Schweizer ausgewirkt, indem bei Begriffen wie „Spaghetti“ oder „Portemonnaie“ die Schreibweise der Ausgangssprache beibehalten wird (anstatt bspw. „Spagetti“ oder „Portmonee“).

Diese Nähe hat sich auch auf die Produktion der Schreibmaschine – und dadurch auf die Schriftsprache ausgewirkt: Da auf ihr sowohl deutsche als auch französische und italienische Texte verfasst werden mussten, brauchte man Platz für die wichtigen Sonderzeichen. Aufgrund dieses Platzmangels musste das „ß“ weichen – und die „Straße“ wurde ab den 40er Jahren zur „Strasse“.

Von Schweizer Umlauten und Pluralformen

Was die Nutzung von Umlauten angeht, wird es knifflig: Bei Großschreibung und am Satzanfang werden sie einerseits weggelassen und stattdessen ausgeschrieben (z. B. „Uetliberg“). Andererseits weist das Schweizerhochdeutsche im Gegensatz zum Hochdeutschen bei manchen Wörtern erweiterte Pluralbildungen auf, wenn Sie bspw. durch „Pärke“ anstatt durch „Parks“ spazieren gehen. Ganz auf die Umlaute können Sie also nicht verzichten.

„Kannst du mir mal den Butter reichen?“

Ja, es lautet tatsächlich so. Auch wenn „die Foto“ geschossen werden soll oder „der Salami“ bestellt wird, handelt es sich nicht um einen falschen Artikel, sondern um die schweizerdeutsche Spezialität der Genus-Varianz. Da das Geschlecht eines Wortes meistens keiner genauen Regel folgt, sondern einfach von Generation zu Generation weitergegeben wird, lässt sich diese Besonderheit wohl nur mit Erfahrung sicher umsetzen. Unsere Beobachtung: Digitale Technik ist in der Schweiz meist sächlich – von „das E-Mail“ bis hin zu „das App“.

Über Gipfeli und Peterli

Kommen wir nun zum wohl bekanntesten Element der schweizerdeutschen Sprache: dem Diminutiv auf „-li“! Als „Diminutiv” bezeichnet man eine Sprachform, mit der kleine oder niedliche Gegenstände bezeichnet werden (im Deutschen z. B. „Häuschen“ oder „Kinderlein“). Im Schweizerdeutschen wird diese Form wesentlich häufiger genutzt und mit „-li “ gebildet, wodurch bspw. aus dem „Hörnchen“ das „Gipfeli“ oder aus „Petersilie“ „Peterli“ wird. Diese sprachliche Besonderheit gilt als typisches Erkennungsmerkmal schweizerdeutscher Varianten.

… und die Helvetismen!

Die was? Nun, als „Helvetismen“ werden Wörter bezeichnet, die nur in der Schweiz gebräuchlich sind – im Gegensatz zu den „Teutonismen“, die nur im deutschsprachigen Raum Verwendung finden. So beispielsweise das „flattieren“, das so viel wie „schmeicheln“ bedeutet. Oder auch der „Autostopper“. Richtig: der „Anhalter“, die Bedeutung kann offenkundiger nicht sein.

Kurz gefasst

Vergleicht man das Schweizerhochdeutsche mit dem Hochdeutschen, gibt es wesentlich mehr Unterschiede als gedacht – mehr als in diesen Artikel hineinpassen. Die große Vielzahl an sprachlichen und schriftlichen Varianten lässt sich unter anderem durch die multilinguale Schweizer Bevölkerung erklären.

Wollen Sie sich sicher im Schweizer Raum bewegen, lohnt sich ein entsprechendes Lektorat. Gute Texte sprechen die Sprache der Zielgruppe – ob in Deutschland oder in der Schweiz.

Weiterlesen?

Hans Bickel und Christoph Landoldt: Duden Schweizerhochdeutsch, 96 Seiten.

Michael Dawart - Ansprechpartner Beste Worte
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